Warum Fairer Handel?

Fairer Handel ist eine konkrete Form der Entwicklungszusammenarbeit, die den ProduzentInnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft ermöglicht. Wenn Sie Waren des Fairen Handels kaufen, verändern Sie die Lebensumstände in den ärmeren Ländern. Ihre bewusste Entscheidung für fair gehandelte Produkte hat direkte positive Folgen für die Menschen vor Ort. Der Faire Handel bietet ihnen ein gesichertes Einkommen. Die Kleinbauern können ihre Zukunft planen und ihre Kinder zur Schule schicken. Sie haben die Möglichkeit, ihr soziales Umfeld zu verbessern und umweltverträgliche Anbaumethoden einzusetzen

Die Kriterien

  • Produktion unter sozialverträglichen Bedingungen (z.B. keine Zwangs- und illegale Kinderarbeit), Einhaltung international geltender Arbeitsschutz-Richtlinien
  • direkter Handel mit den ErzeugerInnengemeinschaften unter Ausschluss des Zwischenhandels
  • Zahlung garantierter, deutlich über dem Weltmarktniveau liegender Preise
  • langfristige, partnerschaftliche Handelsverträge und Vorfinanzierungen. Das heißt: die Bauern müssen sich nicht verschulden
  • Verwendung von Überschüssen für soziale Zwecke (z.B. für Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser usw.)

Sozial- und Umweltverträglichkeit

Die Menschen und ihre elementaren Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Wirtschaftlich benachteiligte kleinbäuerliche Familien und ihre Organisationen zur Selbsthilfe sowie Pflückerinnen und Tagelöhner auf Plantagen sollen gezielt gefördert werden. Qualität bezieht sich somit nicht nur auf die Hochwertigkeit der gehandelten Produkte, sondern auch auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit im Herstellungs- und Vermarktungsprozess.

Transparenz

ProduzentInnen, Importorganisationen und Weltläden ermöglichen, dass ihre Zielsetzung, Organisationsstruktur, Prozesse der Entscheidungsfindung, Besitzverhältnisse, finanzielle Situation, Handelswege und Kriterien für die Auswahl ihrer Handelspartner einsichtig sind.

Organisationsform

ProduzentInnen, Importorganisationen und Weltläden müssen unabhänig von formalrechtlichen Strukturen eine ausreichende Mitbestimmung aller MitarbeiterInnen gewährleisten.

Non-Profit

Gewinnmaximierung - die Unterordnung aller anderen Aspekte unter die Erzielung eines höchstmöglichen Gewinns - ist kein Ziel des alternativen Handels. Auf allen Ebenen des Handels soll ein Teil der Erlöse für Gemeinschaftsaufgaben verwendet werden (z.B. Bildung, Gesundheit, Zukunftsinvestitionen, Informationsarbeit).

Kontinuität

Kontinuität der (Handels-)Beziehungen ist Grundlage für eine echte Partnerschaft. Kontinuität drückt sich z.B. in langfristigen Lieferverträgen, interner Weiterbildung, gegenseitigen Beratungsangeboten und kontinuierlicher Betriebsführung aus.

Informations- und Bildungsarbeit

Über den Verkauf vermittelte Informationen zu Produkten, ProduzentInnen, Herkunftsländern, Handelswege und zur Problematik des Welthandels tragen Weltläden zur entwicklungspolitischen Bewusstseinsbildung bei. Entsprechendes Informationsmaterial wird von den am Handel Beteiligten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sollen Weltläden sich an öffentlichen Veranstaltungen und politischen Aktionen - gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit anderen Initiativen - beteiligen. Weltläden bevorzugen den Verkauf "politischer Produkte", die auf dem Weltmarkt besonderen Behinderungen unterliegen oder an denen sich die Situation der ProduzentInnenländer und ihre Stellung im Welthandel beispielhaft darstellen läßt.

Wer macht was?

Informationen zu anerkannten Lieferant*innen finden Sie auf diesen Internetseiten:

www.weltladen.de
www.fair-band.de